Samstag, 24. Mai 2014

Danke für alles!

Hellow,

ich weiß, ich habe schon seit etwas mehr als einem Jahr keine Blogs veröffentlicht, da ich echt viel zu tun hatte. (Wegen Studium usw)
Auf jeden Fall werde ich wieder etwas öfter schreiben :)

Diesen Blog will ich einer starken, selbstbewussten, intelligenten und im positiven Sinne neugierige und temperamentvollen Frau widmen

Meiner Mutter! :)

(Ja, ich weiß, Muttertag ist längst vorbei, aber man hat ja eigentlich sein ganzes Leben lang Zeit, seiner Mutter zu danken.)

Der Grund, warum ich diesen Blog schreibe: Keine Ahnung, wahrscheinlich einfach nur aus purer Dankbarkeit, dass sie mich mein ganzes Leben lang bisher begleitet hat?

Als ich noch ein Kind war, war meine Mutter für mich ein Mysterium, welches ich liebte, aber auch nicht ganz verstand, da in meinen kindlichen Augen manche Sachen einfach seltsam war.
Z.B. dass sie mich manchmal eine Ohrfeige verpasst hatte, wenn ich mal ein anderes Kind in ihrer Gegenwart gehauen oder verprügelt hatte.
(Ja, ich war echt voll die Schlägerbraut, wer im Kindergarten oder im Haus nicht mein Freund sein wollte, wurde von mir, The Boss, verhauen, was natürlich auch selbstverständlich erklärte, warum ich damals NUR Freunde hatte :D )
Ich wusste damals einfach nicht, warum sie total wütend wurde und warum es falsch sein soll, seine Freunde zu verhauen? Ich glaube, damals hatte ich diese Macht genossen, obwohl ich dieses Gefühl nicht einordnen konnte. :'D
Oder, was ich an meiner Mutter auch seltsam fand, dass mich vor anderen Familien, wenn wir uns mit denen trafen, immer runtergemacht hatte und mich immer wieder mit den Kindern der anderen Familien verglichen hatte und sie alle bis in den Himmel gelobt hatte, während ich das dumme, dicke und gewaltbereite Kind war, welches Essen abgöttisch liebte?
(Später fand ich heraus, dass meine Mutter von allen Müttern in unserem Kulturkreis die Schlimmste war, da sie ihr Kind, also mich, DAUERND in der Art und Weise gemobbt hatte und mich alle, inkl. mein Vater, ziemlich bemitleidet hatten. Selbst meine jüngere Schwester sagte zu mir letztens: "Mama ist immer so fies zu dir und mobbt dich voll")
Ja, ich hatte es als Kind definitiv nicht einfach, wenn ich so zurückblicke, deswegen bin ich heute noch überaus froh, dass ich damals als Kind ziemlich begriffsstutzig, stur und bis heute voll realer Optimismus bin, um diese fiesen Läster- und Mobbingattacken zu "überleben" 
(Keine Sorge, meine Mutter hat KEINEN psychischen Schaden weg oder so, sie kennt es nur nicht anders.)
Meine Mutter wollte mich auf die konservative Weise erziehen, mit Prügelstrafen oder stundenlang in der Ecke mit dem Gesicht zur Wand stehen.
Ich weiß noch, in der 2.Klasse wurde ich von ihr mit nem Gardinenstock auf dem Po verhauen, weil ich eine 4 in Mathe nach Hause gebracht hatte.
Danach durfte ich gefühlte 2 Std. in der Ecke mit dem Gesicht zur Wand stehen und es war echt kein Zuckerschlecken, denn i.wann sind mir meine Beine eingeschlafen oder ich musste dringend aufs Klo!
Aber andererseits ist meine Mutter eine fürsorgliche und leidenschaftliche Frau, wenns um ihre Kinder geht, nur lässt sie es nie anmerken, denn bei uns im Kulturkreis ist es verpöhnt, seine Emotionen und Gefühle öffentlich zu zeigen, denn das Gesicht wahren, das ist die wahre Stärke, wer sein Gesicht nicht bewahren kann, sei es in der Familie oder in der Gesellschaft, der ist ein Weichei, das gilt sowohl für Männlein als auch Weiblein.
Auch war es mir ein Rätsel, dass ich IMMER in die Schule musste, egal ob ich nur Kopfschmerzen oder schwer erkältet, denn "krank machen gilt nicht!" in ihren Augen. Nur wenn ich noch dazu Fieber hatte oder im schlimmsten Fall ne schlimme Krankheit, dann durfte ich zu Hause bleiben. Meine Mutter war damals immer der Meinung: "Du bist noch jung und kräftig, das bisschen Husten und Schnupfen würde dich schon nicht umbringen, zieh dir einfach ne dickere Jacke und nen dickeren Schal an und vergiss die Handschuhe nicht! Dann wirste nicht mehr so schnell krank!"
Das Komische war, wenn ich ihr sagte, die anderen Kinder müssen in dem Zustand auch nicht in die Schule, heißt es immer:" Was die anderen Eltern oder Kinder machen, interessiert mich nicht, aber DU musst in die Schule, basta!"
Ja, meine Mutter war mir damals ein riesengroßes ?

Andereseits hatte ich meine Mutter auch geliebt, denn sie war, wie schon erwähnt, eine fürsorgliche und tolle Mutter und zwar bis heute!
Denn sie war immer für mich da, wenn mir etwas zugestoßen ist z.B. wenn ich mich verletzt hatte, hatte ich zwar ne Standpauke bekommen, aber danach sorgte sie sich noch mehr um mich bzw. pflegte mich, wenn ich doch mal wegen extrem schlimmer Grippe oder Fieber zu Hause blieb, kochte sie mir meine Lieblinggerichte und ich durfte so viel fernsehen, wie ich wollte.
Jedes Mal wenn es regnete, brachte sie mich mit dem Auto zur Schule (obwohl meine Grundschule direkt neben unserem Haus befand, also nur lächerlicher paar 100 m weit!)
Immer, auch bis heute, wenn es nur ein bisschen windig oder grau ist, oder etwas kälter, heißt es immer:
"Zieh dir eine vernünftige, dicke Jacke und und um Gottes Willen, warum hast du kein Schal dabei? Du wirst dich noch erkälten!" :D
Und wenn es um das Wohl ihrer Kinder geht, dann kann sie schonmal zur Löwin werden, falls ihre Kinder Ungerechtigkeit erfahren sollte!
Meine Mutter hält zwar immer und oft stundenlang Standpauken, wo mir dann die Beine einschlafen, weil ich währenddessen fast IMMER stehe, aber seit der Pubertät, wo sie mir nicht mehr ein riesengroßes Mysterium ist, weiß ich, sie meint es nur gut mit mir.

Seit Ende der Pubertät verstehe ich sie viel besser und sehe viele Dinge und Diskussionen gelassener als früher. Trotz meiner turbulenten Kindheit und die früheren Erziehungsmethoden meiner Eltern bin ich ein vernünftiger Mensch geworden.
Auch die Ohrfeigen oder die Prügelstrafen haben mir nicht geschadet.
(ICH WILL DAS JETZT NICHT SCHÖNREDEN ODER SAGEN, ES IST OKAY, SEIN KIND ZU SCHLAGEN, DENN ES IST NICHT OKAY! Ich schreibe das jetzt nur aus meiner Sicht und meinem bisherigen Leben)

Auch kann ich mich ganz glücklich schätzen, dass meine Eltern besonders tolerante und weltoffene Eltern sind, auch wenn es ihnen manchmal mit der Toleranz nicht so leicht fällt aufgrund ihrer konservativen Erziehung.
Ich bin dankbar für alles was meine Eltern, aber besonders meine Mutter, für mich getan hat und dass ich doch eine echte Mutter habe und keine "familiäre Mobberin" :DD
Meine Mutter will immer, dass ihre Kinder stark, selbstbewusst und selbstständig sind, dass sie sich gegen "die Welt da draußen" mit Erfolg behaupten und glücklich leben können.
Ich denke, fast jede Mutter will das.
Auch habe ich von ihr dieses Neugier auf das Unbekannte geerbt und diesen Sinn für Realismus.
Aber woher ich diesen Optimismus habe, kann ich nicht sagen, da meine Eltern durch und durch Realisten sind. :D
Auch, dass ich vieles hinterfrage und vieles kritisch bzw. realistisch sehe, habe ich von meinen Eltern, besonders aber von ihr, denn "auf dieser Welt wird dir nix geschenkt, wenn du überleben und glücklich werden willst, musst du auch dafür kämpfen!"

Ehrlich gesagt, bin ich meiner Mutter doch ziemlich ähnlich, obwohl ich das bis zur Pubertät nie so gesehen hatte.
Aber im Gegensatz zu vielen anderen Frauen macht es mir nichts aus, meiner Mutter in vielen Punkten ähnlich zu sein, irgendwie macht es mich auch etwas stolz, dass ich so viele positive Eigenschaften von ihr geerbt habe (auch von meinem Vater, aber ich glaube, bei ihr ists mehr)
Ich will jetzt nicht sagen, dass ich ein Mini-Me von ihr bin, OMG!
Ich habe ja auch eigene Interessen oder Charaktereigenschaften, die weder meine Mutter oder Vater hat.
Ich will nur damit sagen, dass es micht nicht im Geringsten stört, mit ihr verglichen zu werden.

Deswegen: 



Mama, 
ich habe dich endlich soweit enträtseln können, um dir zu danken.
:)


Danke für alles!


Auch an meinen Vater.


Bis dann, eure geläuterte Kara_Tee :)